2. Vorlesung

One Health – Zeitenwende wie wir Gesundheit verstehen?

Krankheiten die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden, Zoonosen, sind nicht neu. Welch gravierende Folgen eine Übertragung haben kann hat uns COVID-19 eindrücklich gezeigt. Wie ordnen wir unser Wissen zur Entstehung und Bekämpfung von Pandemien ein? Der One Health Ansatz versucht sich den komplexen Herausforderungen der globalen Gesundheit zu stellen, er unterstreicht das Zusammenspiel und die Abhängigkeit der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt. Wie gut wir mit der nächsten Pandemie zurechtkommen wird maßgeblich davon abhängen ob wir den Ansatz wirklich leben – eine Zeitenwende wie wir Gesundheit verstehen sollten.

Dozent

Dr. Klaas Dietze

Friedrich-Loeffler-Institut
Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Disease Intelligence

Klaas Dietze, Jahrgang 1978, hat an der Tierärztlichen Hochschule Hannover Tiermedizin studiert und promoviert. Seit seiner Arbeit bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zwischen 2008 und 2014 liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit auf internationaler Tierseuchenkontrolle, Entwicklungszusammenarbeit im Bereich des Veterinärwesens und der strategischen Etablierung des One Health Konzeptes. Seit 2014 arbeitet er am Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Aktuell ist er Leiter der Arbeitsgruppe Entwicklungszusammenarbeit und Disease Intelligence am neu etablierten Institut für Internationale Tiergesundheit / One Health.

Das war die zweite Vorlesung

Überraschende Einblicke in eine Forschung an Infektionskrankheiten, die unter höchsten Sicherheitsstufen auf der Ostseeinsel Riems geschieht, gab Referent Dr. Klaas Dietze den zahlreichen Zuhörenden der Vorlesung am 4. April. Dietze ist Leiter der Arbeitsgruppe Entwicklungszusammenarbeit und Disease Intelligence am neu etablierten Institut für Internationale Tiergesundheit des Friedrich-Loeffler-Institut (FLI).

Dietze schilderte die enge Verbindung zwischen Human- und Veterinärmedizin und blickte – nicht nur aus aktuellem Anlass der Coronapandemie – auf Krankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden, sogenannte Zoonosen. Aktuelles Beispiel für die Beobachtung der weltweiten Tierseuchensituation am FLI ist die Ausbreitung der Aviären Influenza („Vogelgrippe“), die auf Menschen übertragbar ist.

Aus der Beobachtung heraus kann das Institut frühzeitig auf Gefahren aufmerksam machen. Hier und auch bei anderen globalen Herausforderungen unserer Zeit hänge alles mit allem zusammen: Klimawandel, Biodiversität, Verbrauch natürlicher Ressourcen, Lebensmittelsicherheit, soziale Ungleichheit usw. Konsequent sei es da, das globale Zusammenspiel der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zu sehen – kurz „One-Health-Ansatz“.

Text/Fotos: Helmut Hammer, 13.04.2023, HSMW-News

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