Das Verbrechen - Die Freiheit des Bösen?

Montag 09. April 2018, 16:06

Ringvorlesung mit philosophischem Exkurs.

Die Philosophie des Bösen

Die Faszination für das Böse reißt nicht ab: Die wissenschaftliche Betrachtung des Phänomens in der Ringvorlesung an der Hochschule Mittweida füllte auch am vergangenen Mittwoch den Peter Schütt Hörsaal im Zentrum für Medien und Soziale Arbeit. Zweihundert Interessierte verfolgten den dritten Vortrag der Reihe unter Überschrift „Das Verbrechen – die Freiheit des Bösen?“ von Prof. Dr. Christian Hummert, Professor für digitale Forensik an der Fakultät Angewandte Computer und Biowissenschaften der Hochschule.

Doch ging es nicht um gehackte Computer, Schadsoftware und die kriminalistische Auswertung von Handydaten: Anders als von manchen erwartet, nahm der erfahrene IT-Forensiker und ehemalige LKA-Mitarbeiter Hummert seine Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf einen philosophischen Exkurs von Kant und de Sade über Nietzsche bis Horkheimer und Adorno.

In bester Philosophentradition ging es Hummert dabei nicht darum, dem Publikum fertige Antworten zu präsentieren. Vielmehr sollte es durch Fragen zum Überdenken scheinbar sicher geglaubter Positionen bewegt werden. Sind Verbrechen nur eine Spielart des Bösen oder nicht auch immer Auflehnung gegen die Obrigkeit, quasi ein Akt der Rebellion? Und wenn das Böse in der Natur des Menschen läge, ist es dann gerecht, alle Menschen gleich zu bestrafen, wo doch alle Menschen von unterschiedlicher Natur sind?

Es sprach:

Prof. Dr. rer. nat. Christian Hummert

Professor für IT-Sicherheit und Digitale Forensik an der Fakultät Angewandte Computer- und Biowissenschaften der Hochschule Mittweida.