Der deutsche Wohnungsmarkt - Wider allem Guten?!

Dienstag 12. Juni 2018, 07:26

Böses vom deutschen Wohnungsmarkt.

Teures Gut Wohnung – Böses Treiben auf dem Immobilienmarkt

Ein hoher Leerstand in ländlichen und speziell den östlichen Regionen, extreme Wohnungsknappheit in Metropolen wie München, Hamburg und Stuttgart, eine Gleichzeitigkeit von Schrumpfen und Wachstum in diesen verschiedenen Regionen sowie eine zunehmende Benachteiligung von bestimmten sozialen Gruppen wie Alleinerziehenden – dies sind nur einige der teils widersprüchlichen und trotzdem parallelen Entwicklungen auf dem deutschen Wohnungsmarkt.

Prof. Dr.-Ing. Jan Schaaf stellte diese Entwicklungen am vergangenen Mittwoch in der 11. Veranstaltung der Ringvorlesung „Das Böse ... ist überall (?)“ vor. Schaaf, Professor für Gebäude- und Immobilienmanagement an der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Mittweida, ging in seinen Ausführungen zunächst darauf ein, was denn „auf dem Wohnungsmarkt los ist“ und wie diese Tendenzen durchaus auch den sozialen Frieden bedrohen können. Danach widmete er sich den Ursachen: diese fand er in den unterschiedlichen demographischen, gesellschaftlichen und regionalen Entwicklungen, aber auch in der Niedrigzins-Phase und in der „Flucht ins Betongold“ sowie den erhöhten Bau- und Grundstückskosten.

Anschließend stellte er Ansätze vor, wie hier Politik und Gesellschaft gegensteuern könnten. Besondere Relevanz hat dabei für Prof. Dr. Schaaf eine stärkere Gemeinwohlorientierung, die beispielsweise durch eine Reform des Bodenrechts befördert werden könnte. Abschließend stellte er die Frage in den Raum, wer oder was an diesen Ausprägungen nun böse sei. Diese Frage wiederum eröffnete die Diskussion mit Bürgern, Studierenden und Professoren der Hochschule.

Es sprach:

Prof. Dr.-Ing. Jan Schaaf

Professor für Gebäude- und Immobilienmanagement an der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Mittweida.