Killerviren, Antibiotikaresistenz & Co

Montag 30. April 2018, 11:01

Rückblick: Viren, Bakterien, Parasiten im Blick der Ringvorlesung.

Natürlich böse ?

Das Böse in seiner vermeintlich natürlichsten Form, nämlich Krankheitserreger und durch sie verursachte Infektionskrankheiten, stand am vergangenen Mittwoch im Blick der sechsten Veranstaltung der öffentlichen Ringvorlesung an der Hochschule Mittweida. Am „Welt-Malaria-Tag“ sprach dazu der Mittweidaer Mathematiker und Malariaforscher Prof. Dr. Kristan Schneider über die Bedeutung verschiedener Erreger und wie sich deren Ausbreitung über mathematische Modelle besser verstehen lässt. Zu jeder Zeit kurzweilig und immer auch mit einer Prise Humor führte der gebürtige Wiener sein Publikum durch die Welt der Viren, Bakterien und Parasiten. Schneider erklärte dabei, wie sich Infektionskrankheiten verbreiten, warum Epidemien aufflammen und wieder verschwinden und warum Bakterien zunehmend resistent gegen Antibiotika werden, Viren aber oft harmloser.

In der anschließenden Diskussion beschäftigte das Publikum vor allem die Sicherheit der Lebensmittel. Beim Einsatz von Antibiotika in der Viehwirtschaft mahnte Schneider zu einer differenzierten Sichtweise: Zwar sei es schön, wenn Biobauern auf den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika verzichten könnten; allerdings profitierten diese eben auch davon, dass andere Bauern Antibiotika einsetzen und dadurch die Entstehung von Seuchen gehemmt werde. Auf die Frage, wer am Ende die Nase vorn haben werde, der Mensch oder die Erreger, war sich Kristan Schneider sicher: Die Bakterien und Viren werden den Menschen überleben – gemeinsam mit den Kakerlaken. Die hätten ja auch schon die Dinosaurier überlebt.

Es sprach:

Prof. Dr. rer. nat. Kristan Schneider

Professor für Modellbildung und Simulation an der Fakultät Angewandte Computer- und Biowissenschaften der Hoschule Mittweida.