Initiierung des Reallabors - "Urbane Produktion für Sachsen"

Projektlaufzeit: 03/2022-12/2022

Digitalisierung, Individualisierung und Globalisierung verändern auch die deutsche Industriebranche nachhaltig. Graue und lärmende industriellen Produktionsstätten gehören der Vergangenheit an und ressourcenschonende, saubere und emissionsarme Fertigung ermöglicht wieder innenstädtische Produktion. So zumindest die Theorie von Urbaner Produktion, die derzeit national und international im Rahmen der Diskussion um die „produktiven Stadt“ thematisiert wird. Erste Untersuchungen sprechen bereits von einer Reurbanisierung der Industrie (u.a. Gornig und Werwatz 2018). Nicht zuletzt zeigen v.a. die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und des Krieges in der Ukraine, dass es kleinteilige (produktive) Wirtschaftsstrukturen braucht, die lokal verortet auf globale Unruhen flexibel reagieren können.

Ziel des SMWK-Forschungsprojektes ist die Initiierung eines Reallabors „Urbane Produktion für Sachsen“. Dazu werden in Dialogprozessen mit Vertreter*innen des industriell produzierenden Gewerbes, der Verwaltung, Wissenschaft und Politik Rahmenbedingungen sowie relevante Akteure und Netzwerke identifiziert, die an der Etablierung eines solchen Reallabors mitwirken sollen. Dabei werden auch konkrete Konzepte und Räume diskutiert und Szenarien der Umsetzung erstellt. Das Vorhaben baut damit auf den Erkenntnissen des Vorgängerprojektes „Urban Production – Kommt die Produktion zurück in die Stadt?“ auf, in dem geeignete Industriebranchen und übergreifende Standortfaktoren untersucht wurden.

Das Reallabor Urbane Produktion soll den Wissens- und Technologietransfer in klein- und mittelstädtischen Unternehmen ermöglichen und damit den Rahmen für innovative industrielle Produktion im urbanen Umfeld ausloten und ein Experimentierfeld für verschiedene regionale Akteure bieten. Dazu findet die Suche nach konkreten Orten und Räumen für die Etablierung einer solchen Modellfabrik insbesondere in Klein- und Mittelstädten statt.

Konzeption und Arbeitsschritte

Es werden eine Reihe von dialogorientierten/ co-kreativen Workshops mit Vertreter*innen des industriell produzierenden Gewerbes durchgeführt, die sowohl der Identifizierung konkreter Rahmenbedingungen und Standortfaktoren, als auch der umsetzungsorientierten Konzeption eines Reallabors in Sachsen dienen. Dabei werden verschiedene Methoden wie z.B. Design-Thinking eingesetzt. Daraus abgeleitet findet die Konzeptentwicklung anhand eines konkreten Standortes statt, die die Realisierung eines Reallabors für die experimentelle Erprobung urbaner Produktion im klein- oder mittelstädtischen sächsischen Raum ermöglicht.

Forschungsteam

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Jan Schaaf, Institut für Nachhaltigkeits- und Immobilienmanagement

Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Marie-Luise Baldin, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Nachhaltigkeits- und Immobilienmanagement

Das Forschungsvorhaben „Initiierung des Reallabors „Urbane Produktion für Sachsen“ läuft vom 01.03.2022 bis 31.12.2022 und wird durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus gefördert.