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Verantwortungsvoll in die Zukunft: Seminar zu Ethik und KI im Maschinenbau

11. Juni 2025

Wie können Ingenieurinnen und Ingenieure verantwortungsvoll mit Künstlicher Intelligenz umgehen? Welche ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sind bei der Entwicklung technischer Systeme zu beachten? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich Studierende des 4. Semesters im Studiengang Maschinenbau der Hochschule Mittweida im Rahmen des Seminars „Ethik im Ingenieurberuf“.

Das Seminar fand im Kontext des Moduls „Grundlagen Produktionsbetrieb“ von Professor Leif Goldhahn statt und legte einen besonderen Schwerpunkt auf den ethischen Umgang mit KI-Technologien. Neben der Vermittlung zentraler ethischer Prinzipien wie Transparenz, Fairness, Datenschutz und menschlicher Kontrolle wurden auch die rechtlichen Grundlagen, insbesondere der risikobasierte Ansatz des europäischen AI Act, thematisiert.

Praxisnahes Lernen mit dem Projekt PAL
Ein zentrales Element des Seminars war die Vorstellung eines realen Anwendungsbeispiels aus dem Projekt PAL – PerspektiveArbeit Lausitz (www.pal-lausitz.de) durch die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Christina Pietschmann. In einem PAL-Teilprojekt entwickeln die Mittweidaer Institute für Arbeitsforschung (InnArbeit) und für Künstliche Intelligenz (SICIM) - ein Unternehmensnetzwerk und ein Industrieunternehmen - gemeinsam ein Assistenzsystem zur Verbesserung der Ergonomie an Montagearbeitsplätzen.

Das System nutzt Kameras und Mini-PCs, um Bewegungen und Körperhaltungen der Mitarbeitenden zu analysieren. Auf Basis etablierter Normen und ergonomischer Methoden gibt es ein Echtzeit-Feedback, wenn gesundheitlich kritische Haltungen erkannt werden. Ziel ist es, die Gesundheit der Mitarbeitenden langfristig zu schützen – und das unter klaren ethischen Bedingungen für die KI: Das System ist offline nutzbar, freiwillig aktivierbar und jederzeit abschaltbar.

Studierende diskutieren ethische Herausforderungen
Sehr engagiert diskutierten nun die Studierenden vier zentrale Fragestellungen zu dieser KI-Applikation:

  1. Wie ist das Risiko der KI einzustufen?
  2. Welche ethischen Prinzipien sind bei Entwicklung und Einsatz zu berücksichtigen?
  3. Was bedeutet das konkret für die Systementwicklung?
  4. Was muss beim Einsatz im Betrieb beachtet werden?

Die Ergebnisse führten die Studierenden mittels Metaplantechnik zusammen. Es zeigte sich ein hohes Maß an Reflexion und Verantwortungsbewusstsein. Die Studierenden betonten unter anderem die Bedeutung von Datenschutz, Transparenz, Freiwilligkeit und der Einbindung der Nutzerinnen und Nutzer in den Entwicklungsprozess. Mitunter entstanden auch heitere Vorschläge, z. B. für einen „Sitzbeauftragten“ in der Firma, die zum Weiterdenken anregen.

Ein Seminar mit Weitblick
Das Ethikseminar zeigte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, technologische Innovationen mit gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden – eine Kompetenz, die für angehende Ingenieurinnen und Ingenieure von zentraler Bedeutung ist.

Forschung erklärt: Innovativ und gesund: Intelligente Technologie für bessere Arbeitsbedingungen

9. April 2025

Im Schwerpunktprojekt 1 des Forschungsprojektes "PerspektiveArbeit Lausitz" arbeiten die Hochschule Mittweida, die IMM electronics GmbH und der Netzwerkpartner Silicon Saxony e.V. gemeinsam an der Entwicklung eines intelligenten Assistenzsystems zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung.

Ziel ist es, moderne Technologien einzusetzen, um die Arbeitsbedingungen in der manuellen Montage zu verbessern und gesundheitliche Belastungen zu minimieren. Das System befindet sich noch in der Entwicklungsphase und wird derzeit durch Tests und Experimente validiert. Kern des Projekts ist ein kameragestütztes, datenbasiertes System, das Bewegungsabläufe der Mitarbeitenden anonymisiert erfasst, analysiert und in Echtzeit Rückmeldungen zur Körperhaltung geben soll.

Durch diese kontinuierliche Analyse lassen sich ungünstige Haltungen frühzeitig erkennen und langfristige gesundheitliche Schäden vermeiden. Um den Datenschutz der Mitarbeitenden zu gewährleisten, wird aus den erfassten Bilddaten in einem lokalen Prozess ein digitales Abbild der Körperhaltung erzeugt. Aus diesem Abbild wird die Haltung in Echtzeit erkannt und eine Rückmeldung generiert, sobald eine ungesunde Körperhaltung über einen längeren Zeitraum hinweg festgestellt wurde. So können ergonomische Verbesserungen direkt in den Arbeitsalltag integriert werden.

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71. GfA Frühjahrskongress 2025

25. März bis 27. März 2025 | Aachen | "Arbeit 5.0: Menschenzentrierte Innovationen für die Zukunft der Arbeit"

Mit den folgende Beiträgen nehmen wir an der Konferenz teil:

Grit Ott | TU Dresden CIMTT
Sebastian Roch; Robert Eckardt | InnArbeit
Gelingende Einführung von datenbasierten Assistenzsystemen

Robert Eckardt; Leif Goldhahn | InnArbeit
Gestaltungsansätze für eine lernförderliche Usability und User Experience virtueller Lernumgebungen im Living Lab „Hybride Arbeitssysteme“

Katharina Müller-Eppendorfer; Sarah Gruß; Leif Goldhahn | InnArbeit
Katrin Meusinger | SiliconSaxony
Beteiligungsorientierte Entwicklung datenbasierter Assistenz für ergonomische Montage

Website

REFA-Grundausbildung 4.0 | März 2025

3. März bis 14. März 2025 an der Hochschule Mittweida

REFA-Lehrgang - WARUM?

Ein REFA-Lehrgang eröffnet zusätzliche Berufsperspektiven, besonders wenn Sie in der Industrie oder im Produktionsmanagement tätig sein wollen.

Sie lernen hier Methoden zur Analyse, Bewertung und Verbesserung von Prozessen und Arbeitssystemen unter wirtschaftlichen, ergonomischen und ökologischen Aspekten kennen. Als Teilnehmende in Aus- und Weiterbildung können Sie vom günstigen Sonderpreis profitieren.

Die REFA-Grundausbildung umfasst die Seminare:

  • Analyse und Gestaltung von Prozessen
  • Ermittlung und Anwendung von Prozessdaten
  • Praxiswoche Methodentraining

Nach erfolgreichem Abschluss der REFA-Grundausbildung 4.0 wird der Titel "REFA-Arbeitsorganisator" verliehen.

Informationen zum Seminar
Anmeldeformular

Detaillierte Informationen und Seminaranmeldung auch unter: www.refa-sachsen.de/seminarsuche

Für Fragen und Auskünfte:

Simone Hübsch
phone:  +49(0) 176 42008366
email:   simone.huebsch@refa-sachsen.de

Prof. Goldhahn
phone:  +49(0) 3727 581530
email:  goldhahn@hs-mittweida.de

Studieninformationstag | Vortrag "Virtuelles Training"

9. Januar 2025

Im Rahmen des Studieninformationstages an der HSMW informierten Robert Eckardt und Professor Leif Goldhahn wie Virtual Reality für Lernprozesse bei Bedienhandlungen eingesetzt werden kann. Die anwesenden Schüler durchliefen dabei selbst das Lernszenario „Wie nehme ich die Fräsmaschine der Trainingsfabrik 4.0 in Betrieb?“ (Bilder). Dabei wurde der Nutzen der Virtuellen Reality erlebbar.

Anschließend im Labor, konnte die reale Werkzeugmaschine betrachtet werden. Die Probanden hätten sie bestimmt mit dem eben Gelernten in Gang setzen können. Vielleicht passiert das einmal später im Praktikum, wenn auf die geäußerte Studienabsicht ein Studium an der HSMW folgt.