Von Monstern, Mördern und Magnaten: Das Böse im zeitgenössischen Film und Fernsehen

Filmreifer Abschluss – Rückblick auf die letzte Vorlesung

„Von Monstern, Mördern und Magnaten: Das Böse im zeitgenössischen Film und Fernsehen“ – unter dieser Überschrift nahm PD Dr. Gunter Süß am 20. Juni in der letzten Veranstaltung der Ringvorlesung die rund 80 Zuhörer mit auf einen Streifzug durch die Filmgeschichte: vom frühen Hollywoodkino über den Film der Weimarer Republik und der NS-Zeit zum Film Noir und dem Horrorgenre in den 1970er und 1980er Jahren. Bezugnehmend auf die vorherigen Abende der Ringvorlesung führte der Medien- und Kulturwissenschaftler aus, dass es das Böse objektiv definiert auch im Film und TV nicht gibt. Vielmehr handele es sich bei dem, was in einer bestimmten Zeit und einer bestimmten Kultur als böse gilt, um eine kulturelle Konstruktion, deren Funktion es sei, akzeptables von inakzeptablen Verhalten zu trennen.

Süß unterschied dabei einerseits Filme, die anderen Gruppen in der Gesellschaft zuschreiben, böse zu sein, und sich somit „bösen Denkens“ schuldig machen, von andererseits solchen, die als „kultureller und gesellschaftlicher Seismograph“ wirken, um latente Stimmungen, Gefühle und Gedanken in Bezug auf das Böse auszudrücken.

Zeitgenössische Filme und TV-Serien betreffend sah Süß eine Vielzahl von Formen, die als böse gelten können. Allerdings rückten in letzter Zeit vor allem systemische Faktoren in das Zentrum des Interesses, wie beispielsweise der Finanzkapitalismus und eine Ambivalenz in Bezug auf Autoritäten.

Es sprach:

PD Dr. Gunter Süß

Der Amerikanist und Kommunikationswissenschaftler lehrt und forscht an der Hochschule Mittweida in den Themenbereichen Kulturtheorie und Cultural Studies, Film- und TV-Studien, Interkulturalität und Hochschuldidaktik.