WiGru - Teilprojekte

Teilprojekt 1:

Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens Aus der alltäglichen Beratungspraxis sowie aus aktuellen Studien ist bekannt, dass ausreichende Kompetenzen im wissenschaftlichen Arbeiten unter Studienanfängern nicht vorausgesetzt werden können. Mehr noch: Bei der Betreuung von Bachelorkandidaten zeigt sich, dass die Studierenden diese Kompetenzen auch nicht zwingend über die Fachkurse erwerben. Es ist daher erforderlich, den Prozess der Ausbildung von Wissenschaftlichkeit in Kooperation mit den Fächern zu begleiten, anzuleiten und in einem verpflichtenden Modul curricular zu verankern. Um die notwendige Anzahl an Kursen zum wissenschaftlichen Arbeiten durchführen zu können, bietet sich ein Multiplikatorenmodell an. TutorInnen der einzelnen Studienfächer werden gezielt und passgenau geschult. Die Inhalte können durch die TutorInnen selbst an die eigenen Studiengänge angepasst werden. Zudem obliegt ihnen die selbständige Durchführung der Kurse zum wissenschaftlichen Arbeiten. Aus hochschuldidaktischer Sicht ist dies sehr sinnvoll, da es zwischen den einzelnen Fächerkulturen noch sehr weitreichende Unterschiede zu Fragen der Wissenschaftlichkeit gibt. Durch die Schulung der TutorInnen aus den Fächern lassen sich diese Belange genau an die jeweilige Zielgruppe anpassen. In Kooperation mit den Zielfächern wird ein engmaschiges Coaching der TutorInnen entwickelt und die TutorInnen werden zudem bei der Erstellung von Handreichungen, Präsentationen und Übungsaufgaben unterstützt. Aufgrund der angestrebten zunehmenden Internationalisierung der Lehre werden einige Studiengänge der Hochschule Mittweida gänzlich oder zum Teil auf Englisch angeboten (z. B. Master „Applied Mathematics in Digital Media“, Bachelor „Energy Efficiency and Englishes“). Daher ist es notwendig, das Programm zu TutorInnenschulung und -coaching sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch anzubieten. Teilweise unterscheiden sich gerade im Punkt wissenschaftliche Formulierungen und Wissenschaftsstil die beiden Sprachen erheblich. Sind diese Phasen für Präsenzkurse abgeschlossen, wird die Entwicklung eines Blended-Learning-Angebots zum wissenschaftlichen Arbeiten angestrebt, das für Studiengänge mit wenigen Präsenzphasen und für Präsenzstudierende als Ergänzung genutzt werden kann.

 

Teilprojekt 2:

Mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen Mathematisch-naturwissenschaftliche Module stellen für Studienanfänger aller Fachbereiche eine besondere Herausforderung dar. Häufig sind sie für leistungsabhängige Studienabbrüche bzw. Schwundquoten verantwortlich. Betroffen sind insbesondere ingenieurwissenschaftliche Studiengänge. Ein Grund für dieses Phänomen wird in zu wenig spezifischen und nicht bedarfsgerecht mathematisch-naturwissenschaftlichen Inhalten gesehen. Aber auch in Studiengängen, die vordergründig keine mathematischen Grundlagen vermitteln, sind diese Module Grund für eine Verlängerung der Studienzeit oder gar einen Abbruch/Wechsel der Studierenden. Neben ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen trifft dies auch für Studiengänge mit Modulen zum Umgang und zur Analyse von statistischen Verfahren und Methoden zu. Das Modul „Mathematisch-Naturwissenschaftliche Grundlagen“ nimmt sich dieser Problematik an: Dazu werden alle Module eines Studiengangs – insbesondere in höheren Semestern – auf mathematisch-naturwissenschaftliche Inhalte überprüft. Diese Inhalte stellen dann die Grundlage für die im Modul „Mathematisch-Naturwissenschaftliche Grundlagen“ gelehrten Inhalte dar. So wird sichergestellt, dass das Modul konkret die Bedarfe der Studierenden des jeweiligen Studiengangs berücksichtigt. Das Verfahren wird zunächst für einen Studiengang entwickelt und pilotiert. Nach einer Evaluation soll es für andere Studiengänge angepasst werden.