"Lügenpresse und Fake News"

Wie wirklich ist die Medienwirklichkeit?

Das Bild des objektiven Beobachters, der frei und unvoreingenommen berichtet und nur der Wahrheit und dem Leser verpflichtet ist, gehört zum elementaren Selbstverständnis von Journalisten. Doch in der Öffentlichkeit hat dieses Bild Risse bekommen und das nicht erst, seit auf PEGIDA- und AfD-Demonstrationen der Kampfbegriff „Lügenpresse“ skandiert wird. Schon seit Jahren sinkt das Vertrauen in Journalisten. Interessengesteuert, einseitig, gleichgeschaltet – so lauten die Hauptvorwürfe an Medienschaffende, deren Reaktionen darauf meist zwischen verhaltener Selbstkritik und harscher Zurückweisung oszillieren.

Verschärft wird der Konflikt von der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung der Massenkommunikation. Längst haben traditionelle Medien das Monopol im Nachrichtengeschäft verloren. In sozialen Medien formiert sich eine Gegenöffentlichkeit, die das postet, teilt und liket, was nach ihrem Empfinden in den klassischen Medien ausgeblendet wird. Nicht immer entspricht das dort geteilte aber auch den Tatsachen. Sogenannte Fake News, also Nachrichten mit erfundenen Inhalten, befeuern ohnehin schon polarisierte Debatten und werden bereits als eine Gefahr für die Demokratie gesehen.

Es diskutierten:

  • Prof. Horst Müller
    Professor für Redaktionspraxis, Hochschule Mittweida
  • Ine Dippmann
    freie Rundfunkjournalistin und Vorsitzende des Sächsischen Landesverbandes des Deutschen Journalisten-Verbands

Der Dialog zum nachhören